Mission Statement
Überlieferungsprofil des Universitätsarchivs Hamburg
Das Universitätsarchiv Hamburg sorgt für Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Verwaltungshandelns der Universität Hamburg. Es macht darüber hinaus wissenschaftliche Forschung, Selbstverwaltung von Universität und Studierenden sowie Bedingungen von Forschung und Lehre für spätere Generationen nachvollziehbar. Das betrifft in allen unten zu nennenden Bereichen analoges und digitales Material.
Das Universitätsarchiv Hamburg bekennt sich fest zur „Weltweiten Allgemeinen Erklärung über Archive“ der UNESCO. Es beteiligt sich als Teil einer öffentlichen Verwaltung am demokratischen Prozess. Durch Bewahrung und Zugänglichmachung von Verwaltungsunterlagen sorgt es für Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Verwaltungshandelns der Universität Hamburg. Das Universitätsarchiv wählt aus dem täglich anfallenden Schriftgut die archivfähigen und archivwürdigen Teile zur Übernahme und dauerhaften Aufbewahrung aus.
Grundlage der Überlieferungsbildung sind im Wesentlichen das Hamburgische Archivgesetz und die Ordnung des Universitätsarchivs Hamburg. Weitere Grundlagen für die Überlieferungsbildung sind archivfachliche Standards, wie das aus der Gemeinschaft der Archivarinnen und Archivare erarbeitete Dokumentationsprofil für wissenschaftliche Hochschulen (1) sowie die historische und fachliche Expertise der am Universitätsarchiv Hamburg angestellten Archivarinnen und Archivare. Zur weiteren Orientierung veröffentlicht das Universitätsarchiv Hamburg zudem eigene Bewertungsmodelle auf seiner Webpräsenz.
Universitäten sind Trägerinnen des Menschheitsfortschritts. Daher kommt den in ihnen stattfindenden Forschungsprozessen kulturelle Bedeutung zu. Das Universitätsarchiv dokumentiert Forschungsprozesse und Bedingungen, unter denen Forschung stattfindet. Ein Schwerpunkt liegt auf der Auswahl und Akquise von Material zu Forschungen, die pars pro toto für Umbrüche in wissenschaftlicher Erkenntnis oder im wissenschaftlichen System stehen, und die für neue Forschungsrichtungen oder -methoden stehen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Übernahme von Vor- oder Nachlässen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Hamburg.
Universitäten sind Teil der Gesamtgesellschaft. Das Universitätsarchiv Hamburg nimmt sich daher aktiv der Dokumentation gesamtgesellschaftlicher Debatten an, wenn diese entweder von der Universität Hamburg oder einzelnen oder mehreren ihrer Mitglieder maßgeblich mitgestaltet werden oder diese in besonderem Maße betreffen. Dazu gehören unter anderem Diskurse in Printmedien, Social-Media-Repräsentationen, Fernsehen und Radio.
Universitäten sind Orte der Ausbildung künftiger politischer, ökonomischer und kultureller Eliten sowie der Lehrerinnen- und Lehrer. Wissen über die Bedingungen und Umstände der Ausbildung dieser künftigen demokratischen Entscheidungsträger, Kulturschaffenden und Wissensmultiplikatoren ist Grundlage späterer Forschungen. Das Universitätsarchiv Hamburg nimmt sich daher aktiv der Dokumentation der Bedingungen von Lehre und Studium wie auch der studentischen Selbstorganisation, studentischer Protestformen und des Campuslebens an.
Hamburg, 01.07.2024
Dr. Dennis Hormuth, Leiter des Universitätsarchivs Hamburg
1 Thomas Becker u.a.: Dokumentationsprofil für Archive wissenschaftlicher Hochschulen. Eine Handreichung, Saarbrücken 2009.